Aus dem Mahamudra des
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Alle Phänomene sind die Projektionen des Geistes. Der Geist ist nicht ein Geist, denn der Geist ist leer in seinem Wesen. Obwohl leer, entsteht alles ständig in ihm. Mögen wir durch die gründliche Untersuchung des Geistes seine innerste Wurzel finden. Die Selbstmanifestation, die niemals als solche existiert hat, wird fehlerhaft als Objekt erlebt. Die Eigen-Bewußtheit wird durch Unwissenheit als Ich erlebt. Wegen Anhaftung an diese Dualität irren wir in der bedingten Welt herum. Möge die Wurzel der Verwirrung gefunden werden. Er ist nicht existent, denn sogar die Buddhas sehen ihn nicht. Er ist nicht nicht-existent, denn er ist die Grundlage sowohl für Samsara als auch für Nirvana. Er ist nicht die Gegensätze, noch beides, noch etwas anderes, sondern Ihre Vereinigung - Der Mittlere Weg. Mögen wir die Wirkliche Natur des Geistes, der jenseits von Extremen ist, erkennen. Er kann nicht beschrieben werden, indem wir sagen: Er ist. Er kann nicht verneint werden, indem wir sagen: Er ist nicht. Die unfassbare absolute Wirklichkeit ist nicht zusammengesetzt. Mögen wir Gewissheit über die Richtigkeit dieser endgültigen Bedeutung erlangen. Solange dieses nicht erkannt ist, dreht sich das Lebensrad; wurde es verstanden, ist der Buddhazustand nichts anderes als Das. Es gibt nichts, was als seiend oder nicht seiend beschrieben werden kann. Möge das Wesen der Wirklichkeit, die Wahre Natur des Buddha-Geistes, erkannt werden. Erscheinung ist nur Geist. Leerheit ist nur Geist. Erleuchtung ist nur Geist, Verwirrung ist nur der eigene Geist. Entstehen ist nur Geist, Auflösung ist nur Geist. Möge jedes Zweifeln und Zögern, das den Geist betrifft, überwunden werden. Mögen wir ohne verunreinigt zu sein von intellektueller, angestrengter Meditation, noch gestört von den Windböen des täglichen Lebens, an unserer Praxis auf die Natur des Geistes geschickt festhalten. Betrachten wir immer wieder den Geist, der nicht betrachtet werden kann, wird das gesehen, was nicht gesehen werden kann, mit voller Klarheit, so wie es ist. Möge der fehlerfreie Geist, befreit von jedem Zweifel über Sein und Nicht-Sein sich selbst erkennen. Durch das Betrachten äußerer Dinge sehen wir den Geist, nicht die Dinge. Durch das Betrachten des Geistes sehen wir seine Leere Essenz, aber nicht den Geist. Durch das Betrachten beider löst sich das Anhaften an alle Dualität von Selbst auf. Möge das Klare Licht, das Wahre Wesen des Geistes, erkannt werden. (Aus dem Mahamudra-Text des
Dritten Karmapa Rangdjung Dorje, 1284-1339) Womit auch bewiesen wäre, woher die diebische Elster Osho ihr schönes Gedicht geklaut hat. Pavlos am 15. Februar 2000 um 23:03 Diesen Text gibt es hier als gezippte PDF-Datei samt Anleitung zur Erstellung eines Heftchens für die Brieftasche oder hier als PDF-File zum Ausdrucken eines Posters (Download mit rechter Maustaste bzw. Controlltaste-Mausklick auf Mac und "Speichern unter..."). |