Wir sehen die Dinge nicht …

 

… wie sie sind, sondern wie wir sind.

(Anaïs Nin)

Daran ist ja auch gar nichts auszusetzen. Die Dinge sind eben nicht einfach nur so, sie sind immer in Bezug auf etwas anderes oder jemand anderen, einen fotografierenden Menschen beispielsweise. Nur sollte einem das auch bewusst sein: Die Welt ist nicht einfach, sie ist in Bezug auf mich. Sie ist so oder so, weil ich so oder so bin. Damit meine ich keinen hybriden Allmachtsanspruch, denn ich bezweifle, dass mein Sein zu einem nennenswerten Teil meinem Willen unterworfen ist, aber meine Welt – und eine andere kenne ich nicht – ist abhängig von meiner Betrachtungsweise.
Subhash: „Selbstportrait auf Butterdose #1666”

„Selbstportrait auf Butterdose #1666”

Das ist eine wichtige Überlegung für Fotograf*innen. Unsere Fotos sind so, wie wir sind. Sind wir aufmerksam, geduldig, schnell, gelangweilt, bieder, verwirrt, eigenbrötlerisch, neugierig … unsere Fotografien werden es widerspiegeln. „Will man interessantere Fotos machen, solle man ein interessanterer Mensch werden”, hat einmal jemand empfohlen. Auf jeden Fall ein interessierterer.
Ungewöhnlich wahrzunehmen, seine Grenzen aufzuweichen, aufmerksam das zu sehen, was immer übersehen wird, das ist nicht nur in der Fotografie wichtig. Darum möchten wir uns besonders in unserem September-Workshop in Weitra kümmern. Pramesh und ich haben da ein kleines Schatzkistchen, und daraus werden wir so manches hervorzaubern. Leute, die ihr Fotografieren verbessern, zu neuen Ufern aufbrechen oder auch „nur” wieder Freude am Fotografieren haben wollen, sind herzlich willkommen. Ihre Bilder werden danach anders als zuvor sein.

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