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Zu dieser Runde gibt es administrativ etwas zu sagen:
Zu meinem Bild „Glocke”:
Aufgenommen im Glockenturm des Stiftes Geras anlässlich eines Fotoworkshops „Spiel der Wirklichkeit” im Jänner 2017, als man auch als „Nur”-Gesunder noch am öffentlichen Leben teilnehmen durfte. Es war sehr eng im Turm, so eng, dass ich meinen Fotorucksack nicht vom Rücken nehmen konnte und mit dem Objektiv fotografieren musste, das gerade auf der Kamera war, die ich glücklicherweise in der Hand hielt. Wir wurstelten uns durch Balken und Glocken und fürchteten ständig, dass eine davon läuten könnte.
Es gibt teilweise Probleme mit einem Zertifikat, diese Seite aufzurufen. Ich weiß von 3 Rechnern, auf denen sie nich funktioniert und von 2 Rechnern und 2 Handys (Android und iPhone), worauf sie abrufbar ist. Es wird daran gearbeitet.
Bevor ich mich den anderen beeindruckenden Ergebnissen zuwende, Erläuterndes zu meiner Lösung:
Diese Doppelbelichtung ist ausnahmsweise mit dem Smartphone und Snapseed entstanden, das Erstaunliche an dem Prozess war, dass erst die Überlagerung der beiden ursprünglichen Fotos für mich eine sinnvolle Bildaussage ergab. Ich habe das Foto so nicht im Kopf gehabt, ich habe es auch nicht bewusst gesucht, es klingt etwas pathetisch, aber es hat mich gefunden. Seit Jahrzehnten lebe ich mit Schwerhörigkeit, für mich hat der Begriff „Laut“ im Sinne von Krach oder Lärm kaum mehr Bedeutung. Es ist wie eine Wand, die zwischen mir und der Außenwelt hochgezogen ist und ich finde, dass das auf dem Foto zu sehen ist. Dabei hat mir nur mein Mann „sein Ohr geliehen“ und ich habe die Hörgeräte liebevoll betrachtet und versucht, ihre Schönheit und Eleganz einzufangen. Ohne sie hätte ich bedeutend weniger Lebensqualität. Die Wissenskarte erleichterte mir diesmal die Gestaltung.
Wow, so tolle Ergebnisse!!!! Bin sehr begeistert! Also „sound“ hätte mir besser gefallen in Kombination mit meiner Zusatzkarte „Zentralperspektive“;-) Ich hab ein bisschen experimentiert, zu wenig jedoch, als dass was dabei heraus gekommen wäre. Es verlief dann auch ein bisschen freudlos, weil ich mich durch die Zusatzkarte so eingeengt fühlte… Uli und Subhash haben mir nun gezeigt, wie es hätte gehen können! Auf solch geniale Lösungnen bin ich einfach nicht gekommen, ich habe immer in die Ferne gedacht, aber nicht in die Nähe – so lernt man immer was dazu! Euch allen ganz liebe Grüße und einen schönen Oktober! Sophie
Hallo!
Ich muss auch sagen, „Sound“ wäre weiter gefächert, als „Laut“. Ich finde toll, dass so viele unterschiedliche Ergebnisse entstanden sind.
Zu meinem Bild: Es ist im Linzer Musiktheater entstanden. Jeder, der schon im Theater war, kennt den Lärm, solang das Licht noch an ist und der Vorhang geschlossen.
Mein Foto finde ich jetzt „fotografisch“ nicht so aussagekräftig, aber mir hat die Darstellung, dass es die Vorfreude (Lärm) vor einem Musical gibt, ohne Abstand, einfach gefallen(jetzt zu Zeiten C*****) _ich schreib das Unwort C nicht aus 😉 _
Ich wollte einen „positiven“ Lärm fotografieren
Liebe Grüße
Nicole
Hallo!
Die Aufgabe für dieses Mal war etwas schwieriger, zumindest dachte ich mir das als ich den Titel „Lärm“ gelesen habe. Obwohl, wie Subhash anmerkte, die englische Übersetzung mit „Sound“ wäre fast leichter gewesen. Am Ende hatte ich 4 Fotos von verschiedenen Themen (Baustellenlärm, Schlagzeuger, fahrender Zug und Sägewerk). Das Letzte habe ich hier verwendet.
Es ist ein Bild von einem 96 Jahre alten Sägewerk, welches abgebaut, nicht weit von mir wieder aufgebaut und in Betrieb genommen wurde. Das Alter merkt man auch an der Großen Walze, welche die Baumstämme zu den Sägeblättern befördert. Sie ist in der Mitte mehr abgenutzt als am Rande. Ich hoffe, dass der Lärm beim Sägen auch optisch „hörbar“ ist.
Diesen Monat fällt es mir sehr schwer die für mich schönsten Fotos auszuwählen aber mir ist etwas anderes aufgefallen. Es ist interessant zu sehen, dass die Fotos fast geschlechtsspezifisch sind. Die Männer haben nur „technische“ Lärmquellen (Glocke, Trennscheibe, Sägewerk, Lautstärke Messung, Gitarre ) dargestellt und die Frauen „natürliche“ (Schwerhörigkeit, Tubaspieler, Insekt, Theater Publikum).
Aber zu einem Bild muss ich ein paar Worte los werden –> @Marilli – Deine Doppelbelichtung finde ich einfach genial. Es beschreibt sehr gut den „nicht Lärm“.
Einen schönen Sonntag noch.
Hubert
Oh wow! I am immediately transported audibly into each one of your photos. I am so impressed with everyone’s interpretation of “loud,” and I 100% agree that the English translation of “sound” was much easier to execute. Well done to everyone! A few thoughts on everyone’s photos below. Thank you all for sharing your unique perspectives and gifts with this group. Grateful to be here with you all!
Iris: Your photo is so elegant and creative. I especially love how you framed the image and the reflection of the musician in the tuba.
Uli: This is brilliant! I can imagine you blasting all your favorite tunes throughout the house.
Marilli: Very powerful image and thank you for sharing the story behind it.
Nicole: I am so impressed with your idea to capture loud and the way you executed it. The lines of the seats and people in them from the angle above is very pleasing. Well done!
Subhash: I’m ready to put my hands over my ears in anticipation of the loud gong of the bell. I love the angle that you shot the bell from and the texture of the bell that comes through in the image.
Robert: I immediately hear drum solos and loud amp noises coming for your photo. Are these your instruments?
Hubert: I’m ready to put my hands over my ears for your photo, too. I can hear the piercing noise of the machine. I love how you captured the sawdust. It seems to be floating gracefully through the air in contrast to heavy machinery.
Pramesh: The sparks in your photo are great! And, that it worked out perfectly for lines and diagonals. Very nice.
For my photo: This was taken from my new patio garden. These bees have become my new neighbors. Always buzzing around. This trumpet flower is one of my favorite. I had a lot of fun with this one!
Hallo ihr lieben Seher*innen größer werdender Fotografien,
ich bin wieder einmal überwältigt von der exorbitanten Qualität aller Beiträge – auch wenn es diesmal nur neun sind. Schade, dass Hertha ausgestiegen ist. Auf die Ergebnisse von RuBi und Sophie war ich auch sehr gespannt, aber ja: you can’t always get what you wa-hant…
Mit „Zentralperspektive“ hatte ich ein hartes Los; ich habe mich u.a. an Kfz-Auspüffen, pneumatischem Bohrhammer, schreienden Gänsen, krähendem Hahn und einem Motorrüttler auf einer der derzeit vielen Straßenbaustellen in der Gegend versucht, ohne diese Z-Perspektive aufgabengetreu verwirklichen zu können. Symmetrie wäre ja teilweise abbildbar gewesen, aber nicht die Zentralperspektive, die ich schon bei „Verflossene Zeiten“ umgedeutet hatte. Also fand ich dann den Lautstärkepegel an einer Verstärker-Endstufe, der eine scheinbare Perspektive aufweist, obwohl er quasi zweidimensional ist. Das Groteske: Während der Aufnahme herrschte Totenstille im Raum, da ich die Lautsprecher abgeklemmt hatte; den Lärm hätte ich nicht ausgehalten. Das Ergebnis war etwas langweilig, so nahm ich noch eine leichte Fischaugenverzerrung vor, um eine scheinbare Plastizität im Sinne einer Aufblähung bis kurz vorm Platzen (overload burst) zu erzeugen.
@ Robert: Auch du hast die elektrisch verstärkte Musik als Motiv genommen und super die Les Paul mit dem sehr individuellen Design in Szene gesetzt. Dazu der Understatement-Amp vor dem abgedumfpten Drumkit… Ich finde das Foto großartig!
@ Iris: Auch laute Musik, aber unverstärktes Blech – feine Idee; die Spiegelung des Euphonium-Bläsers macht daraus ein absolutes Meisterwerk in Schwarzweiß.
@ Subhash: Ich war damals ja mit im Turm und habe dich, meine ich mich zu erinnern, bei deinen Verrenkungen unter der Glocke selbst geknipst. Die Aufbereitung insbesondere im Kontrast und die Beschränkung auf’s quasischwarzweiße Quadrat: maestroso!
@ Pramesh: Gute Annäherung an das Foto auf der Arbeitskarte, nur spannender mit dem Hintergrund und dem Flexekutor. Grandios, wie ein Foto ohne diese Aufgabenstellung vom Mai im September wie die Faust auf’s Auge passt!
@ Hubert: Dass du letztendlich Manuels Gattersägen-Antiquität als Motiv ausgewählt hast, finde ich große Klasse. Und die Umsetzung, wie Jayme schon meinte, ist multisensuell echt imposant. Wow (hust, hust)!
@ Nicole: Großartige Motivwahl, die mich als Theater- und Konzertbesucher – so er denn darf – intensiv anspricht. Dazu noch der Eindruck sich nach rechts ausbreitender Schallwellen, obwohl es an deren unsichtbarer Quelle noch still ist – ein herrliches Paradoxon!
@ Jayme: How beautiful these deep yellow little trumpets. I can hear them tweet! And how amazing the positioning of this tiny insect, which is but quiet in the moment of being framed by you! A very qoippy picture! By the way – it’s not a bee (or wasp), but a flower fly (or syrphid fly) without any sting or thorn and with only two wings, not four. Supposably this is genus „Cheilosia“, species is not determinable from this photo. Syrphids are harmless and make sounds with higher frequencies while flying, remaining in exactly one position for a few seconds. They look a bit like bees (or wasps) in order not to be eaten by predators like songbirds and others, which tried to eat bees (or wasps) before, and got stung dolorously. Biologists call this mimicry, an evolutional phenomenon.
@ Marilli: Schon beim ersten Anblick war ich fasziniert von deinem offensichtlichen Doppelbelichtungs-Foto: Laut kann etwas nur sein, wenn es gehört wird. Dazu der silver touch als Attribut der älteren Generation. Deine Nano-Version sah ich als antipodisches Pendant zu meiner Hekta-Lösung, was uns momentan spontan verband. Dein Kommentar vertiefte dies dann. Bin sehr berührt.
Bin auch schon wieder sehr gespannt auf eure eingefrorenen Geschwindigkeiten – bis dann: ciao!
Hallo, ich melde mich jetzt auch mal zu Wort.
Ich bin wie immer voll beeindruckt welche Ideen hier von uns jedes Monat umgesetzt werden. Es ist jedes mal inspirierend die verschiedenen unterschiedlichsten Bilder zu den Themen zu sehen.
Zu meinem Bild, ich war wie fast jedesmal nicht von meinen Ideen überzeugt, bis ich mich dann für eine entscheide. Wollte diesmal was finden bei dem dir fast die Ohren wehtun beim Hinsehen. Das hab ich geschafft zumindest wenn man weiß wie gut ich Gitarre spiele;)
Hiermit noch mein lange überfälliges Danke das ich an diesem sehr spannenden lehrreichen Experiment teilnehmen darf.
Liebe Grüße Robert
Hallo Robert,
wie schön, mal Buchstaben von dir anschauen zu können!
Uns beide verbindet die Bedienung von Gitarren, wobei ich die Akustische bevorzuge und mir keine Les Paul Custom leisten kann. Eine gemachte Erfahrung auf musikalischem Gebiet ist, dass gutes Spielen nicht unbedingt lautes Spielen sein muss. Im Fall von Heavy Metal lasse ich die Homologie gelten, weil ich aber den Rest meines einstmals feinen Hörsinns (Hochfrequenz-Tinnitus nach übelster Mikrophonie im Jahr 2009) behalten möchte, setze ich mich dieser Art von Musik nicht mehr live aus, sondern lausche bei ambientaler Lautstärke den Licks, Riffs und Solos, rätselnd darüber, wie das mit nur vier Fingern und einem Daumen (nicht zu vergessen das Plektrum in der anderen Hand) zustande gebracht worden ist.
Vielleicht weißt du jetzt, warum ich dein Foto so toll finde.
Ach ja, da fällt mir ein: Kannst du uns mitteilen, welche Pflanzenart du für „Organische Formen“ fotografiert hast? Es würde wahrscheinlich nicht nur mich interessieren, welche Spezies so gut zur Demonstration von Organik geeignet ist.
Ein paar Gedanken zur aktuellen Runde:
Den administrativen Hinweisen von Subhash entnehme ich, dass Hertha aufgehört hat. Herzlichen Dank an Hertha fürs Mitmachen! Es ist auch gut zu wissen, dass man pausieren kann, aus welchen Gründen auch immer und ohne sich rechtfertigen zu müssen, so wie diesmal Sophie und RuBi. Ich war auch schon mehrfach dran, aus unterschiedlichen Gründen wie Zeitnot, unklare Aufgabenstellung, schräges Thema, einfach keine Lust, habe mir bis jetzt aber immer noch einen Schub gegeben und die Aufgabe irgendwie zu Ende gebracht und hochgeladen, auch wenn ich selber mit der Lösung nicht voll zufrieden war. Ich habe dabei gelernt, den Perfektionismus zu bändigen. An den anderen Beiträgen konnte ich dann sehen, dass ich nicht alleine war mit meinen Zweifeln bzw. dass es ganz andere Lösungen gegeben hätte, auf die ich nicht gekommen wäre.
Ich möchte an der Stelle betonen, dass es genau das ist, was mir an der Gruppe gefällt, dass jeder seine Sicht auf die Welt einbringen kann. Auch ist bewundernswert, dass man sich sicher sein kann, dass jeder Teilnehmer auch die anderen Fotos anschaut, ob er sich nun dazu mehr oder minder ausführlich äußert. Ich lese die Kommentare sehr gern, entdecke dann oft noch was anderes – aber es ist nicht jeder gute Fotograf auch ein begeisterter Verfasser von Texten. Wer beruflich viel mit Schreiben zu tun hat oder darin geübt ist, der tut sich leicht, das Gesehene auch noch in Worte zu fassen. Ich denke da immer an einen guten Freund, einen Kirchenmaler, der in der Freizeit wunderbare abstrakte Bilder gemalt hat, aber nie dazu etwas sagen konnte, er meinte auf Nachfragen, wenn ich es mit Worten hätte ausdrücken können, hätte ich es ja nicht malen müssen.
Ich habe alle Bilder angeschaut, alle Kommentare gelesen, nehmt es bitte hin, dass ich nicht mehr auf jedes einzelne Foto eingehe, ich schließe mich meinen „Vorrednern“ an. Danke auch, dass meine eigene Interpretation des Themas so wohlwollend aufgenommen wurde, mir ist Authentizität wichtig.
Bis zum nächsten Mal!
Hallo Marilli!
Du verwendest da ein Wort, was große philosophische Tiefe in sich zu tragen vermag: Authentizität.
Verfolgt man die sprachlichen Wurzeln, kommt man um’s Altgriechische nicht herum. Auto steht für selbst, von allein, also unbeeinflusst, hen für eins, einmalig. Der Rest ist lateinische Adaptierung in deutscher Grammatik.
Die Unverwechselbarkeit der Darstellung des unbeeinflussten Selbst sollte das sein, was unsere Fotografiern abbilden. Und das ist, was meiner unmaßgeblichen Meinung nach in der Stbp-Gruppe gut gelingt. Zur individuellen Definition der individuellen Authentizität braucht es dazu mehr als ein Werk, was wir ja schon erreicht haben – entweder durch Konstanz in Motivwahl oder Bildgestaltung, oder durch das Gegenteil: keine Linie erkennbar.
In dem Zusammenhang fällt mir die griechische Vorsilbe idio- ein, die mit eigen übersetzt wird. In diesem Sinne freue ich mich Monat für Monat auf euer aller idiotische Kunstwerke. Für mich ist Stbp absolut eine Bereicherung meines Sinnenlebens. Dafür bin ich allen von euch, so auch dir, Marilli, zutiefst dankbar.
Hallo Uli,
ja, jeder in der Gruppe hat sein eigenes fotografisches „Idiom“ – genauso wie sein literarisches – und das Schöne hier ist, dass es so sein darf. Mir kommt das Bild einer Band oder eines Orchesters in den Sinn, jedes Instrument mit seiner unterschiedlichen Klängen und Klangfarben trägt zum Ganzen bei.
Das ist ein schönes Bild. Konzertierten wir diesmal als Nonett, haben wir sonst meist Zwölftonmusik produziert. Arnold Schönberg wäre stolz auf uns gewesen! Unser Ensemble stünde irgendwie auf der Schwelle vom Kammer- (mal kammer, mal kammer net) zum Sinfonieorchester (mit emeritierter Oboistin). Ich präge hiermit den Begriff: STBP-Synphotiker, angesiedelt zwischen Berlin und Wien, wo die -oniker auf ihrem Weg durch die Klangwüsten dieses Planeten erfolgreiche Karajansereien gebildet, überlebt und damit Kulturgeschichte geschrieben haben.
Ob wir damit einen Rolls-Royce verdienen werden, darf angezweifelt werden.