Leonard Cohen ist tot

Wahrscheinlich wisst ihr Leser*innen dieses Fotoblogs, dass Leonard Cohen am 7. November dieses Jahres gestorben ist. Er war darauf vorbereitet, hat sein Leben aufgeräumt und zu Ende gebracht, so gut es eben ging, und auf seiner letzten CD „Hier bin ich, ich bin bereit” gesungen. – So möchte ich auch gehen.
Subhash: „L. C. ist tot #7186”

L. C. ist tot


Ich bin sicher kein außergewöhnlicher Fall, wenn ich sage, dass mir Leonard Cohens Lieder vor allem in meiner Jugend viel bedeutet haben. In meiner Generation ging das vielen so. Auch später sind sie mir immer wieder untergekommen. „If it be your will” beispielsweise hat mich sehr berührt oder „Hallelujah”, besonders in der Version von Jeff Buckley. Es gibt Leute, die sagen, ja, Musik bedeute ihnen etwas, aber wenn man sie näher kennen lernt, sieht man, dass ihnen nicht viel daran liegt. Sie holen ihre Kraft anderswo her. Nicht so bei mir: Musik ist mir lebenswichtig.
Das letzte Beatles Album hat mich sehen lassen, dass es da draußen in der Welt Leute gibt, die sich die selben Fragen stellen wie ich, die mir weit voraus gegangen sind und denen ich folgen mag. (Bei der Veröffentlichung von „Let it be” war ich 13 Jahre alt.) Später war es John McLaughlin, der mich buchstäblich begeisterte, der mir Kraft und Inspiration gab. Es folgten und folgen noch mehrere andere … Miles Davis vor allem, den ich noch immer über die Maßen schätze.
Leonard Cohen’s Lieder hab’ ich selbst gesungen und auf der Gitarre gespielt. Ich habe seine Texte auswendig gekonnt, seine Bücher und Gedichte gelesen und mich über sein „Heute ist das ist der beste Platz der Welt” in der besetzten Wiener Arena gefreut. Seine Melodien sind einfach, aber raffiniert, seine Texte mehrdeutig und immer auch spirituell. Man kann sie transzendent nennen, als Sehnsucht nach und Hinweise auf etwas jenseits der Physis hören.
Die letzten Tage habe ich Filmausschnitte über Leonard Cohen gesehen, Konzertmitschnitte, offizielle Videos zu seinen Liedern, Interviews. Ein schönes ist das von Stina Dabrowski mit Cohen im Zen-Kloster.

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