Ohne Objektiv

Subhash: «La tarde blanda #2924»

«La tarde blanda»

Selbstverständlich kann man mit einer Lochkamera auch Farbfotografien aufnehmen, es kommt nur auf das Aufnahmematerial an. Da Lochkamera-Bilder recht kontrastarm werden, mag man vielleicht harten Film verwenden oder im Fall der digitalen Aufnahme den Kontrast in der Ausarbeitung wieder erhöhen.

Ich füge noch gerne digitales Korn dazu. Abgesehen davon, dass ich Filmkorn (und in Maßen auch das Rauschen von Sensoren) gerne mag, hat das zwei weitere Gründe:

  1. Das relativ scharfe Korn bietet dem Auge Ruhe; es ersetzt gleichsam die fehlende Schärfe.
    Man kann mit Lochkameras ziemlich scharfe Aufnahmen machen, aber nicht mit einer digitalen Spiegelreflexkamera mit FourThirds-Sensor, wie ich sie verwende, und selbst gebautem Adapter. Das „ideale Loch” ist mit meiner handwerklichen Geschicklichkeit nicht erreichbar, meine Löcher sind immer zu groß.
  2. Das „Korn” kaschiert Staub am Sensor.
    Bei so winziger Blende (in meinem Fall ca. f/120) wird Schmutz am Sensor unweigerlich sichtbar. Obwohl Olympus ein sehr gutes Selbstreinigungssystem hat und bei normalen Aufnahmen Sensorflecken so gut wie gar keine Rolle spielen, muss ich bei Lochkameraaufnahmen viel retuschieren. Ein wenig Staub bleibt bei manchen Aufnahmen trotzdem sichtbar, so ausführlich und genau kann man gar nicht „stempeln”. Das digitale Korn macht ihn dann beinahe unsichtbar.

 Aufrufe dieser Seite: 6.068

↓ Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert