Die Burschen von der NSA haben’s schwer: Da rackern sie sich jahrelang ab wie die Blöden um die Achse des Guten vor der Achse des Bösen zu beschützen, versuchen alles über alle herauszufinden, zeichnen Millionen Handygespräche auf, speichern Milliarden eMails, und dann bekommen sie keinen Orden, sondern werden ausgebuht! Weil sie uns (die Guten) auch auspionieren. Ja aber, bitte, wie sollen sie denn wissen, dass wir die Guten sind, wenn sie nicht auch alles von uns kontrollieren? Hmm? Daran denken die Buhrufer nicht. Dabei ist es doch ursuper, wenn die Guten mehr wissen als die Bösen. Dann können sie uns nämlich viel besser beschützen.
Gut, die eMails müssen sie nicht alle selbst lesen, so viel Arbeit wäre wirklich nicht zu schaffen. Das geht heutzutage nicht mehr wie beim seligen Metternich, sondern automatisch. Also weitgehend halt. Bei den Handygesprächen ist’s angeblich noch ein wenig schwerer, das funktioniert noch nicht so g’scheit, glaube ich gehört zu haben. SMS dagegen sind wieder super, die kann man gut analysieren. Am besten ist ja Facebook und die anderen leiwanden social media, weil die speichern alles selber, bereiten es auf und dann haben die Geheimdienste nicht mehr so viel Arbeit.
Dabei ist das schon ein wenig lückenhaft, finde ich. Früher hat die Stasi den Müll durchsucht. (Bei uns in Österreich heißen die jetzt Stapo. Klingt auch gleich viel zackiger, nicht? Da hört man schon, wie gut die sind.) Also früher haben die den Müll durchsucht und so wertvolle Hinweise ermittelt. Aber bitte, wie soll denn die NSA den Mist von Milliarden Menschen durchsuchen? Die schaffen das doch nicht, und die Bösen können wegwerfen, was sie wollen, sie werden vielleicht gar nicht entdeckt unter uns vielen Guten!
Ich habe mir gedacht, gehst du einmal mit guten Beispiel voran. Mit der Abstrakten Fotografie werden sie sich schwer tun, unsere Burschen, denn wie bitte soll man die verstehen? Ist sie jetzt eigentlich gut oder böse? Aber ich kann ja gottseidank auch anders: Ich habe meinen Kompost von heute ordentlich und scharf digitalisiert, und schon kann ihn die NSA analysieren. Ich meine, wenn Gesichtserkennung funktioniert, dann wird doch Komposterkennung auch funktionieren. Hier bitte, mein Beitrag zu einer Sicheren Freien Welt:
Wenn ihr auf das Bild klickt, liebe Mitarbeiter der NSA, dann könnt ihr es noch etwas größer sehen. Ich hoffe, man kann alles gut erkennen. Die Metadaten sind ebenfalls alle drin, damit ihr das auch wisst. Nein, spenden braucht ihr nichts, für unsere Patrioten der Achse des Guten arbeite ich doch gerne gratis!
Sicherlich werden die Guten ihren Mist regelmäßig digitalisieren, und dann weiß man schon, wenn einer das nicht macht, ist er verdächtig. Und dann schickt ihm gelegentlich eine Drohne rüber, Burschen! Also bitte, liebe Leser: Wenn Sie nichts zu verbergen haben, dann haben Sie auch kein Problem damit, alles herzuzeigen, oder? – Na eben!
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