Jazz mit Lensbaby

Subhash: „Wolfgang Puschnig im Jazzforum Mödling am 28.1.2012”

Wolfgang Puschnig

Als ich Wolfgang Puschnig zum ersten Mal live hörte (mit Jazzband und den „Amstettner Musikanten”), war ich begeistert. Ich hatte nicht mit diesen erfrischend ungewöhnlichen Stücken von „Alpine Aspects” gerechnet, war von den schrägen Volksmusikzitaten, der Virtuosität der Amstettner und dem weichen Flügelhorn von Herbert Joos hingerissen. Seitdem lasse ich mir kein Konzert, das für mich erreichbar ist, so leicht entgehen.
Nach einigem Suchen konnte ich meinen Eintrag zu diesem Konzert in Wolfgang Puschnigs Online-Gästebuch noch finden. Den können Sie unten nachlesen. 1)
Vorgestern spielte er (Saxophon, Flöte) mit Jon Sass (Tuba) im bemerkenswerten „Jazzforum Mödling”. Wunderbar die Leichtigkeit mit der Jon das riesige Blasinstrument dazu brachte, schneidig, funkig, weich, melodiös und obertonreich zu klingen. Und Wolfgangs Spiel klingt nach wie vor frisch und dynamisch ohne brachial zu sein, fröhlich ohne Oberflächlichkeit, getragen ohne Schwere.

Mit mir mit war ein Lensbaby. Auf einer Bühne kann ein ziemliches optisches Durcheinander herrschen; das Lensbaby ist relativ lichtstark bei leichter Telewirkung (an der Olympus E-3), und seine selektive Schärfe kann den Blick aufs Wesentliche lenken. Gründe um es in der Konzertfotografie auszuprobieren. (Und ich finde die Ergebnisse durchaus gelungen.) Das oft schwierige Bühnenlicht veranlasst mich des öfteren Graustufenumwandlungen vorzunehmen, die ich dann vielleicht wieder tone. So auch hier. Wenn Sie links oben auf die Vorschau klicken, sehen Sie ein Beispiel der Ausbeute. Mehr davon gibt’s auf der Website des Jazzforums.


1)

Grad läuft „Strange March” von der CD „Alpine Aspects” aus dem Jahr 1991 bei mir daheim. Gehört habe ich das das erste Mal vor ein paar Wochen in Mödling live. Ich hatte zufällig in der NÖN gelesen, dass „der Puschnig” in Mödling spielt und da ich einen Ihrer Schüler kenne und Ihr Spiel auf „In the Flow” sehr mochte, bin ich spontan hingegangen. Hatte keine Ahnung, was mich erwartet. Das war die beste Voraussetzung. Als ich in den Gastgarten des „Föhrenhofes” kam, sah ich dort so lederbehoste, weiß bekniestrumpfte Biertrinker herumstehen, die anscheinend Musiker waren, was mich etwas verwunderte. Ob der Puschnig abgesagt worden war? Nach ein paar Minuten sah ich auch einen älteren Herrn mit grauem Sakko und Schlabberschal in „Bühnen”-Nähe (Herbert Joos), was ich schon passender fand und mich Hoffnung schöpfen ließ. Das Konzert war dann großartig und über-, hinter- und durchtraf alle meine Erwartungen. Ich war schwer begeistert. Das „Bebop” in Neustadt hat mir die alte CD besorgt und die läuft jetzt grad zum ersten Mal. Gefällt mir noch immer. Sehr erfrischend, lustig, funkig, spannend, schön, schräg, berührend und überhaupt. Nur der Herbert Joos spielt nicht Flügelhorn, sondern der Bumi Fian Trompete. Auch nicht schlecht, aber der weiche Ton vom Herbert hatte es mir angetan. Gibt es eine CD von Ihnen mit Herbert Joos? Das fragt sich, grüßt herzlich und dankt vielmals für „Alpine Aspects”

Subhash (Herbst 2006)

Inzwischen weiß ich, ja, es gibt zumindest eine Aufnahme mit Puschnig und Joos: „3 & 4 – Austrian Songs” ist als CD bei Universal erschienen und (auch?) über iTunes erhältlich. 

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