Welt und Anschauung

„Vor der Eröffnung”

Vor der Eröffnung

Ein Text zur Ausstellung in Zwettl beim Sammer:

Alle Fotografie abstrahiert.

Bleiben wir fürs Erste bei der ohnehin herrschenden Sichtweise, es gäbe „da draußen” eine Welt voller Dinge und voller Energie, und wir als menschliche Wesen hätten Organe um davon ein wenig mitzubekommen.

Unseren Sinnesorganen ist nur ein kleiner Teil dieser Außenwelt zugänglich, und dieser Teil wird in der Fotografie auf optischen Wahrnehmung und weiter auf einen bloßen Teil des Visuellen begrenzt. Beispielsweise kann ich die Spanne der Helligkeitsunterschiede, die ich sehen kann, nicht ohne weiteres fotografieren. Nehme ich sie mittels speziellem Verfahren doch auf, so kann ich sie weder dem Augeneindruck entsprechend auf einem Monitor darstellen, noch aufs Papier bringen. Weiters ist das übliche fotografische Bild bekanntlich auf zwei Dimensionen beschränkt. Aus bewegtem Geschehen wird ein Standbild, aus dem Gesichtsfeld eine Aufnahme. Und doch wurde die Fotografie in ihren Anfängen als ein Medium gefeiert, das eine nie zuvor erreichte Objektivität und wirklichkeitsgetreuen Realismus ermöglichte. Gleichzeitig jedoch gab es kritische Stimmen, die fragten, ob sie denn überhaupt imstande sei, das „Wesen der Dinge” zu erfassen. Ob sie nicht, überladen mit völlig überflüssigen Details und „unnatürlicher Schärfe”, ein nur oberflächliches Abbildungsmittel des bloßen Augenscheins sei. Weiterlesen

Oben und unten

Die Fotopräsentation „Oben und unten” wurde während eines 14-tägigen Aufenthalts als Residenzkünstler in Haugsdorf und Umgebung fotografiert und danach im Waldviertler Atelier fertig gestellt. Sie befasst sich mit den Polaritäten Oben/Unten und alltägliches Bewusstsein/außerordentliche Wahrnehmung und verbindet dabei Methoden der dokumentarischen mit denen der abstrahierenden Fotografie. Die Weinviertler Landschaft des Pulkautals um Haugsdorf steht den unterirdischen Lagerräumen der Kellertriften gegenüber; die scheinbar so klare Wahrnehmung der Alltagswelt der rauschhaften Sicht des Außerordentlichen. Weiterlesen

Dante zum 750. Geburtstag

In der Galerie Gleichgewicht in Drösing findet zur Zeit eine Ausstellung anlässlich des 750. Geburtstages von Dante Alighieri statt. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsausstellung von Sonja Bachmayer, Gabriele Folz-Friedl, Tonia Kos, Eva Meloun, Heidemarie Moser, Robert Petschinka, Eva Pisa, Robert Svoboda, Diana Wiedra und mir, Subhash. Gezeigt werden Fotografien, Gemälde, Objekte und Installationen.

Ich steuere eine Collage aus Dante-Abbildungen bei, die ich „Auch nicht Dante” genannt habe. Sie thematisiert die Vergeblichkeit des Abbildens, das zum Zweck der dauerhaften Erinnerung gemacht wird.
Subhash: „Auch nicht Dante”

„Auch nicht Dante” Weiterlesen

Im Fluss

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Notizen zu „Frühlingsbeginn #7508”

Das Bild „Frühlingsbeginn #7508” zeigt auf dynamische Weise den Aufbruch der Naturkräfte, die bereit sind für einen neuen Zyklus des Wachsens und Vergehens. Aus den EXIFs kann man bereits Einiges, die fotografische Technik betreffend, ablesen, allerdings täuschen sie auch:  …

Entschuldigung, aber der komplette Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar!

Papier, weiß, A4

Die selbst gestellte Aufgabe, ein gewöhnliches, weißes Druckerpapier in A4 zu fotografieren, entpuppte sich erwartungsgemäß als interessante Sache:
Erst einmal verwendete ich mein Makro-Objektiv und sah mir das Ding aus der Nähe an. Ein entfesselter Blitz lieferte das streifende Gegenlicht dazu. Erstaunlich viel Struktur und Unregelmäßigkeit offenbarte sich da und – im Ansatz – Farbe! Die Aufheller des Papiers ergaben eine deutlich blaue Färbung. Ich hatte ursprünglich im Sinn die zarten Helligkeitsverläufe gebogenen Papiers abzubilden, aber das war weniger befriedigend. Wahrscheinlich hätte ich mit Dauerlicht mehr herausholen können. Starke Helligkeitsunterschiede ergaben dann das Bild mit der „Pyramide”:

Subhash: „Papier #7370”Subhash: „Papier #7385”Subhash: „Papier #7377”

Dann konnte ich nicht widerstehen und musste ein wenig Dramatik reinbringen (Graustufenumwandlungen, getont) … Weiterlesen

Solaris

Subhash: „Solaris #3961”

„Solaris #3961”

In einem Sandkorn eine Welt erblicken
Und einen Himmel in einer wilden Blume
Halt’ die Unendlichkeit auf deiner Hand
Und die Ewigkeit in einer Stunde.

(William Blake: “Auguries of Innocence”)

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