Trotz lächerlicher Schikanen ließ sich Hugo Chávez in Kopenhagen nicht einschüchtern:
Ich habe einige von den Parolen gelesen, die auf den Straßen zu sehen sind, und ich glaube das sind die Parolen von diesen jungen Leuten, ein paar davon habe ich gehört, als vorhin der Junge und das Mädchen da waren und zwei davon habe ich mir gemerkt. Unter anderem hört man zwei besonders mächtige Parolen. Die eine: Ändert nicht das Klima, ändert das System.
(Hugo Chávez: Rede in Kopenhagen, 16.12.’09)
Am 25. Dezember 2009 um 16:15 Uhr
Zitat:
“sieben Prozent der Weltbevölkerung, diese sieben Prozent, diese fünfhundert Millionen der reichsten Leute sind verantwortlich für fünfzig Prozent der Schadstoffemissionen”
Zitat Ende.
Herr Chávez, Sie hätten noch der Glaubwürdigkeit wegen erwähnen müssen das Sie, also Ihr Land unter Ihrer Regierung die Rohstoffe dafür fördern und auch an die erwähnten 7 % verkaufen und das Sie derzeit nicht bereit sind diese Geschäfte sofort einzustellen.
Zitat:
“Die entwickelten Länder sollten zu verbindlichen Kompromissen finden, klar und konkret, was eine wesentliche Verringerung ihrer Emissionen betrifft.”
Zitat Ende.
Herr Chávez, entschuldigen Sie, das ist doch gar nicht der Punkt. Die Ölvorkommen in ihrem Land und anderer Länder langsamer zu verbrennen kann doch keine Lösung sein. Co2 verwandelt sich nicht in Sauerstoff nur wenn er langsamer erzeugt wird. Wir wollen auch nicht eine verzögerte Katastrophe.
Was wir brauchen sind neue Technologien und das setzen auf bekannte schon funktionierende Techniken die uns unabhängig machen vom Öl, Kohle und auch Holz.
Stoppen Sie sofort die Öllieferungen an die Reichen Länder und sie werden diese neuen Technologien voran treiben. Ich bitte Sie!
Zitat:
“…und Verantwortung für finanzielle und technische Hilfen für die ärmsten Länder übernehmen, um den zerstörerischen Gefahren des Klimawandels zu begegnen.”
Zitat Ende.
Wissen Sie Herr Chávez, ich habe da vielleicht eine kindlich naive Vorstellung darüber wenn ich etwas besser machen möchte als mein Gegenüber.
Ich zeige dann nicht mit dem Finger auf den anderen und tue so als könne nur der andere etwas verändern.
Leben sie uns ihren Traum vor, stoppen sie die Lieferung ihres schmutzigen Öl, zumindest an reiche Länder, schliessen sie sich mit anderen Ländern zusammen, was sie ja auch schon getan haben. Verbünden sie sich bitte mit den armen und machen sie – statt Geld von reichen Ländern zu fordern – sich SOFORT unabhängig von diesen kleinen 7% reichen Menschen.
Es kann doch nicht sein dass der bzw. Ihr Traum vom Sozialismus nur durch die Kapitalgaben des Kapitalismus funktionieren kann.
Und bitte, nehmen sie nicht Kuba als vorzeige Sozialismus. Kuba hat mehr als einmal bewiesen das diese Insel ohne Geschenke von kapitalistischen Ländern verarmt.
Kuba hat bewiesen das es nicht funktioniert ohne die freie Meinungsäusserung zu unterdrücken und Medien zu kontrollieren, Menschen unter Strafe zu hindern das Land zu verlassen und eine Opposition im Keim zu ersticken. Das ist etwas was mit Demokratie, also mit dem was die Menschen wollen, nicht vereinbar.
Ich bitte sie Herr Chávez, werden sie glaubwürdig und nehmen sie sich der genannten Punkte an, stoppen sie mit ihren Verbündeten den Hunger auf der Welt , nehmen sie die armen Länder mit in ihr Boot und zeigen sie den 7% Reichen eine bessere Welt.
Am 25. Dezember 2009 um 21:06 Uhr
Ach ja, Kuba!
Ein interessanter Artikel ist mir da unlängst untergekommen: Kuba – Auf dem Weg zur Zukunftsfähigkeit?!
„Sozialismus oder Barbarei!” – Ist doch was dran an diesem Slogan?
Am 25. Dezember 2009 um 23:47 Uhr
“Sozialismus oder Barbarei” ist doch zu einfach ausgedrückt. Entweder diese oder jene Schublade, schwarz oder weiß, katholisch oder Moslem, links oder rechts…, das entspricht ja nicht der Realität.
So hat nach meiner Ansicht und meinem Wissen Kuba nicht nur tolle Strände und freundliche Menschen (wie in der Karibik sowieso(ich war neben Kuba auch auf andere K.Inseln) sondern auch ein vorbildliches Gesundheitssystem.
Andererseits liegt vieles im Argen wie z.B. dass Menschen nicht einfach reisen dürfen, gleichzeitig aber das Land vom unglaublich großen Tourismusstrom abhängig ist.
Ich kenne dich ja nun auch schon eine Weile und als alter Anarchist der du bist, würdest du, wenn du auf Kuba leben würdest und noch nicht geflohen bist umals Exilkubaner in Briefform Devisen ins Land bringst, vermutlich an der Seite von Yoani Sánchez schreiben? http://www.desdecuba.com/generationy_de/
OK, solche Argumente sind natürlich gemein 🙂
Was Chávez seine Rede angeht finde ich diese ganz schlimm und ich habe den Eindruck das er in vollen Zügen drauf und dran ist alles zu versauen.
Selbst die Affen die in Afghanistan, einem Imaginären Ziel entgegen morden, kommen furchtbar langsam darauf dass man miteinander reden muss (mit den Taliban).
Statt es so zu halten beginnt Chávez Brücken einzureißen wo es nur möglich ist.
Warum stellt er sich nicht vorne hin und beginnt seine Rede damit:
“ja, es ist wahr, Venezuela ist einer der größten Nutznießer des weltweiten ungeheuren CO2 Ausstoßes und wir müssen eine gemeinsame Lösung finden”.
Stattdessen erzählt er als Heilsbringer indirekt einem applaudierenden Publikum dem offenbar die Zusammenhänge abhanden gekommen ist, dass sein Öl langsamer verbrannt werden muss.
Die Wahrheit ist, dass er sehr unwahrscheinlich daran interessiert ist, denn das würde den Ölpreis in den Keller treiben und Chávez setzt für Devisen immer noch aufs gebundene CO2, mehr als auf alles andere.
Übrigens, vielleicht ist das ja für dich auch interessant. Ich habe immer geglaubt wenn ich mein Haus mit Holz heize, schließe ich mich dem CO2 Ausstoß aus, da das Holz ja nachwächst und wiederum CO2 bindet. Das ist leider nur teilweise wahr, den normalerweise verwittert Holz ja und man findet es nach Millonen von Jahren tief unten eben als Öl wieder, welches CO2 gebunden hat.
Das wird unterbrochen in dem Wälder gerodet werden um das Holz zu verbrennen.
Es ist so furchtbar schwer ein guter Mensch zu sein 😉
Am 27. Dezember 2009 um 01:49 Uhr
…noch mal zu Kuba.
Ich wollte noch mal was über das Gesundheitssystem auf Kuba lesen und da Sánchez vor Ort lebt schien mir das folgende Interview autentisch und lesenswert:
http://www.focus.de/politik/ausland/tid-13934/ausland-die-revolution-ist-gestorben_aid_385113.html
Am 27. Dezember 2009 um 19:18 Uhr
Keine Ahnung wie authentisch das ist. Kann ich nicht beurteilen. Trifft jedenfalls mein Interesse an Kuba überhaupt nicht. Was in diesem Artikel beklagt wird, das sind lauter Dinge, auf die ich gerne verzichte, wenn dafür andere – mir wichtigere – passen. Wenn jemandem beim Vergleich von Kuba mit der Schweiz nichts anderes einfällt als das, dann spricht das nicht sehr für ihn oder sie. Ich für meinen Teil lese da lieber, was jemand wie Jean Ziegler sagt. Dem traue ich auch zu, dass er mir mehr zu sagen hat über Kuba als eine Yoani Sànchez.
Am 28. Dezember 2009 um 18:29 Uhr
“Wenn jemandem beim Vergleich von Kuba mit der Schweiz nichts anderes einfällt als das, dann spricht das nicht sehr für ihn oder sie.”
Vielleicht hat das ja damit zu tun das sie auf Kuba beheimatet ist und nicht in der Schweiz oder in Österreich.
Ich habe dich auch noch nicht über Venezuela oder Kuba und nicht mal über China klagen gelesen. Dein Satz trifft also dann auch auf dich zu.
Sánchez hat außerdem schon so viel geschrieben, das ich oder du unmöglich sagen kann inwieweit sie gewisse Zustände der Schweiz nicht schon kritisiert hat. Du hast da nur ein kleines Interview gelesen über Kuba.
Gewisse Zustände auf Kuba sind völlig inakzeptabel für mich.
Sozialismus der nur funktioniert wenn gewisse Zwänge den Menschen auferlegt werden, hat den Namen nicht verdient und das es sich um eine Art Kapitalismus handelt hat Sánchez ja gut beschrieben.
Also vom Regen in die Traufe.