Die physische Reise ist zu Ende. Die Verarbeitung der vielen Eindrücke wird noch lange dauern und die Nachwirkungen hoffentlich nie vergehen. Das Blog ist dagegen noch nicht abgeschlossen; ich hatte für die schriftliche Bearbeitung vieler Themen auf der Reise keine Zeit. Daher wird es noch weitere Berichte, Stellungnahmen, Bilder und vielleicht auch die eine oder andere Korrektur geben. Diese Artikel werden in einer neuen Kategorie namens “Ergänzungen” gesammelt, gleichzeitig aber auch den Ortskategorien zugeordnet, wo dies möglich ist.
9. März 2008
Ergänzungen, Erweiterungen, Korrekturen
Kommentare (4)
Am 9. März 2008 um 21:52 Uhr
Hallo Subhash,
ein Interview mit einer ehemaligen Geisel und seine Webseite die
zur gegenwärtigen Farc berichtet. Vielleicht magst du ja etwas daraus in deinen Bericht einfließen lassen:
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3036392,00.html
http://farc.de/
Gruß Simon
Am 9. März 2008 um 22:10 Uhr
Hallo Simon!
Ich habe in diesem Moment meinen Artikel zur Gewalt in Kolumbien und die FARC veröffentlicht. Ich meine im Gegensatz zu diesem Entführungsopfer schon, dass Kolumbien einer rechten Diktatur sehr nahe kommt. Demokratie nach europäischen Kriterien kann man dieses Regime wohl nicht nennen. Ich bin auch kein Freund der FARC, aber man muss diesen Konflikt schon etwas differenzierter sehen, als man ihn uns gerne vorsetzt.
Am 9. März 2008 um 23:04 Uhr
Hallo Subhash,
ich werde mir deinen Artikel mal zu Gemüte führen.
Zumindest hat im Wikipedia jemand geschrieben das der amtierende Präsident Álvaro Uribe 2006 gewählt wurde. Laut einer Umfrage anfang 2008 erreichte er Zustimmungswerte von 81% beim Volk. Ob das wahr ist kann ich natürlich nicht überprüfen aber mit 81% ist er beliebter als Chavez derzeit in Venezuela. Anscheinend ist die Beliebtheit von Alvaro Uribe auch oder gerade darauf zurück zu führen das man sich in Kolumbien wieder halbwegs bewegen kann, ohne von der Farc überfallen und entfürt zu werden.
Würde sich die Farc wieder Krawatten umhängen statt Gewähre um in die Politik zu gehen, müsste um jeden Politiker 4 bewaffnete Soldaten stehen um diesen vor den vielen Vätern von Entführungsopfern zu schützen.
Besonders bestürzend finde ich übrigens die Geschichte um Ingrid Betancourt.
Am 10. März 2008 um 10:19 Uhr
Die Beliebtheit eines Präsidenten sagt nichts über seine demokratische Legitimation aus. Die Wahlbeteiligung war außerdem unter 50%. Álvaro Uribe scheint Kolumbien mit eiserner Hand etwas sicherer gemacht zu haben, das kann ich nicht bestreiten. Fragt sich wieder einmal nur, um welchen Preis. Er hat auch sonst nicht viel gegen recht “ordentliche” Ideen (limpieza social). Seine Nähe zu Paramilitärs und Drogenbaronen scheint unleugbar.
Was die Entführungsopfer betrifft, scheint es so zu sein, dass ähnlich wie zu RAF-Zeiten in Deutschland nicht irgendwer entführt wird. Die Demonstration in Bogotá war diesbezüglich sehr aufschlussreich: lauter Militärs oder Politiker, nicht du und ich von der Straße.
Ich persönlich habe mich in Kolumbien unwohler und unsicherer gefühlt als in Venezuela, aber das mag nichts heißen. Die Armut in Kolumbien ist drastischer und scheint verbreiteter, Zahlen hast du ja gelesen.
Frau Betancourt wurde angeblich mehrfach vor der Gefährlichkeit des Unternehmens gewarnt, sie hätte sich den Verhandlern aufgedrängt, wird erzählt. Ihr Fall ist nur deshalb so prominet, weil ihn der französische Präsident immer wieder zur Sprache bringt.
Es wurde mir auch berichtet, dass Frau Betancourt bei der nächsten Freilassung von 10 Geiseln dabei hätte sein sollen: Daraus wird nun nichts: Der Verhandler der FARC war angeblich Raul Reyes. (Siehe auch “Standard”)