Mehr als 500.000 Zugriffe

Über eine halbe Million Zugriffe auf dieses Fotoblog: nicht schlecht! Da werden zwar auch Robots dabei sein und viele wiederkehrende Besucher*innen, aber trotzdem … – Hätte ich 10 Cent pro Besuch an Spenden erhalten, wären das 50.000,– €, bei einem Cent pro Besuch noch immer 5.000,– €, was in meinen Augen zwar eine schwache Bezahlung wäre für die Arbeit mit mehr als 200 Beiträgen und über 300 Fotografien, aber besser als nichts. Aber so funktioniert das Internet nicht: Kaum jemand denkt an den Aufwand, der hinter so einem Angebot steckt. Man konsumiert und ist gewohnt keine Gegenleistung geben zu müssen. Benutzer*innen von Google, Facebook, Twitter, Google+ 1) und anderen asozialen Medien werden zwar hinterrücks kräftig gemolken, aber da ihnen der Wert der abgeschöpften Daten nicht bewusst ist und noch weniger die Gefahren, die damit einher gehen, ist ihnen das gleichgültig, falls sie überhaupt davon wissen. Sie glauben, diese vorgeblichen Dienste seien tatsächlich Gratisangebote und keine Schröpfstationen.
Auch ich konsumiere die Angebote des Internets. Die Datenmolkereien versuche ich zu vermeiden so gut es geht. Andere Angebote nehme ich wahr, und meist bezahle ich nichts dafür (außer durch meinen Internetzugang, davon haben die Anbieter*innen aber nichts). Wenn mir allerdings etwas ausnehmend gut gefällt, dann spende ich ein paar Cent oder Euro mittels Flattr, manchmal auch mehr. Ich habe ebenfalls hin und wieder Spenden bekommen. Von Zeit zu Zeit kaufe ich etwas auf diesen Websites und unterstütze damit die Arbeit, die es ermöglicht hat, mir die Informationen zu liefern, die ich gesucht habe.
Die eigentliche Gegenleistung für all das, was mir das Internet bietet, besteht darin, dass auch ich kostenlos Inhalte zur Verfügung stelle. Neben den Beiträgen und Bildern hier, die abgesehen vom Lesen und Anschauen allerdings nicht weiter genutzt werden dürfen, gibt es meinen Download-Bereich mit Photoshop-Aktionen, wo sich immerhin 45.000 Leute im Laufe der Zeit ohne direkte Gegenleistung bedienen konnten. Und die 101 Bilder für die CreativeCommons.
Subhash: „Kunstblume #1938”

Wer glaubt, er oder sie müsse nur bei Google „ganz oben stehen” um reich zu werden, irrt gewaltig. (Ich war jahrelang mit dem Suchwort „Photoshop” international auf der ersten Seite von Google. Das hat mir aber kaum zusätzliche Einnahmen verschafft.) Internetuser*innen sind gewohnt, im Netz alles „gratis” zu bekommen, wenn sie auch manchmal versteckt dafür bezahlen (siehe asoziale Medien). Wenige Anbieter*innen werden so bekannt und beliebt, dass sie ein nennenswertes Einkommen durch’s Internet erzielen. Die ganz große Masse geht leer aus. Wenn man das Internet als große Almende oder informellen Tauschmarkt sieht, ist das auch in Ordnung: Ich zeige Fotografien und schreibe darüber, und jemand anderer hat mir gestern beispielsweise durch ihre oder seine Website erklärt, wie ich meinen Oleander behandeln muss, damit die weißen Flecken auf den Blättern verschwinden. Ein Tauschgeschäft ohne Geld. Wenn es nur nicht die großen Absahner*innen gäbe und die, die sich Gratiscontent unter den Nagel reißen und für bare Münze verkaufen …


1) Es gibt Alternativen. Beispielsweise zu Google: YaCy und Google Analytics: Piwik

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